Wie entsteht ein Mosaik?
Viele Leute denken, ein Mosaik entsteht dadurch, dass Steinchen in eine Masse gedrückt werden. Dem ist nicht so! Erfahren Sie hier, welche Arbeitsschritte erst dazu führen, dass ein Mosaik überhaupt entstehen kann. Dazu ist auch einiges an Werkzeugen und Utensilien nötig, denn ich schneide mein Glas selbst zu - jedes einzelne Teilchen...
Aber nun will ich Sie nicht länger aufhalten. Viel Spass beim Lesen und Staunen!
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Der Faktor „Zeit“Anhand der folgenden Ausführungen können Sie erkennen, dass Mosaik ein sehr zeitintensives Kunsthandwerk ist.
Am Beispiel eines Herzens kann ich Ihnen verraten, dass dies insgesamt rund 3 bis 3.5 Stunden in Anspruch nimmt, bis alle Arbeitsschritte etappenweise vollzogen sind. |
DesignFür manche Arbeiten fertige ich eine Skizze an, viele meiner Mosaike entstehen aber intuitiv.
Ich liebe es, in den verschiedenen Gläsern zu wühlen, Farben zusammenzustellen und einfach zu beginnen. Das Mosaik wächst dann und nimmt mit jeder Linie und jedem Steinchen mehr Form an. Dies ist die zeitintensivste Legemethode. |
SchneidenIch verwende vorwiegend Tiffany-Farbglasplatten. Daraus schneide ich die benötigten Teile mit verschiedenem Werkzeug. Vierecke, Rechtecke, Dreiecke, Kreise oder auch unregelmässige flammenartige Stücke oder Blütenblätter können das Ergebnis sein. Manchmal ergänze ich das Mosaik auch durch Glasschliffperlen oder vorgefertigte industriell hergestellte Teile. Diese sind an der exakten und regelmässigen Form zu erkennen.
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KlebenBei den "gängigen" Objekten wie den Windlichtern und den Herzen klebe ich direkt. Bei manchen Objekten lege ich aber die einzelnen Teile zuerst vor, also ohne zu kleben, um einen Eindruck vom Ergebnis zu bekommen.
Nach jedem geklebten Abschnitt benötigt das Objekt Zeit, um zu trocknen, damit die Teile sich nicht verschieben oder verrutschen. Ein Weiterarbeiten ist nach mehreren Stunden erst möglich. Wenn das Objekt fertig geklebt ist, muss der Kleber ein letztes Mal durchtrocknen, mindestens einen Tag. |
Verfugen und polierenDas Verfugen ist ein wichtiger Schritt und erfordert einige Überlegung. Mit einer falsch gewählten Fugenfarbe kann ich das ganze Werk optisch zerstören.
Es können Farben verschluckt werden, oder das Werk wird optisch in einzelne Stücke aufgetrennt Es gibt gewisse Regeln, die man bei der Wahl der Fugenfarbe berücksichtigt. Helle Steinchen leuchten mit dunkler Fugenmasse mehr. Dunkle Steinchen treten mit heller Fugenmasse hervor. Meist sind in einem Werk aber dunkle und helle Teile gemischt - das zieht dann beim Verfugen ein gewisses "Abenteuer" mit sich und auch entsprechende Anspannung. Hier liegt die richtige Wahl meist in der Mitte der dunkelsten und der hellsten Farbe. Einmal verfugt und ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden, ist das ganze Werk im Eimer. Verfugt wird auch in mehreren Schritten. Erst wird die Fugenmasse eingearbeitet und anschliessend vorsichtig überschüssige Masse entfernt, ohne sie aus den Fugen wieder auszuwaschen. Nun muss das Mosaik ca. eine Stunde abbinden und erst dann wird die evtl. noch verbliebene Fugenmasse vom Mosaik entfernt. Anschliessend muss es an einem kühlen Ort vollständig abbinden (trocknen) und nach ca. 24 Stunden wird der Zementschleier vom Glas entfernt und das Mosaik poliert. |